Windhager, gegründet 1921 als kleine Schlosserei von Anton Windhager, hat sich im Laufe eines Jahrhunderts zu einem führenden Unternehmen in der Heizungsbranche entwickelt. Der Schmied und Schlosser spezialisierte sich zunächst auf die Herstellung von Holzherden, bevor er sich zu einem internationalen Konzern mit rund 500 Mitarbeitern entwickelte, bekannt für seine Qualität „Made in Austria“.
Bedeutende Meilensteine in der Unternehmensgeschichte
- 1939: Expansion mit 21 Mitarbeitern und Produktion von über 1.400 Geräten.
- 1949: Gründung der Anton Windhager OHG für die fabriksmäßige Fertigung von Sparherden.
- 1955: Fertigung von Elektro- und Gasherden für Fremdfirmen mit 77 Mitarbeitern.
- 1960er Jahre: Beginn der Produktion unter eigenem Namen und Errichtung neuer Produktionsanlagen.
- 1970: Fertigung von 51.868 Ölöfen und 2.549 Zentralheizungsherde.
- 1980er Jahre: Marktführerschaft in Österreich und Expansion in die Schweiz und Deutschland.
- 1994: ISO 9001 Zertifizierung und Einführung einer 5-jährigen Vollgarantie im Jahr 1999.
Aktuelle Herausforderungen und Insolvenz
Trotz des beeindruckenden Erbes sieht sich Windhager mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Ein massiver Auftragseinbruch und hohe Kosten für ein neues Werk haben zur aktuellen Insolvenz geführt. Die Passiva liegen bei mehr als 86 Millionen Euro, und ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wird angestrebt.
Windhagers Beitrag zur Branche
Windhager hat sich besonders als Hersteller von Pelletheizungen einen Namen gemacht und die „World of Windhager“ – eine Heizerlebniswelt kombiniert mit einem modernen Genuss- und Eventbereich – zum 100-jährigen Jubiläum etabliert. Das Unternehmen bleibt ein bedeutender Akteur in der Branche und symbolisiert Innovation und Qualität.
Insolvenz mit einem Silberstreif am Horizont
Die Insolvenz des Heizungsherstellers Windhager aus Seekirchen, die kürzlich mit Passiva von mehr als 86 Millionen Euro bekannt wurde, hat die Zukunft von etwa 450 Mitarbeitern ungewiss gemacht. Doch trotz dieser Herausforderung gibt es Grund zur Hoffnung. Laut Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice (AMS) Salzburg, wurden die Mitarbeiter zwar dem AMS-Frühwarnsystem gemeldet, doch erwartet sie nicht viele Kündigungen. Sie verweist auf zahlreiche Unternehmen in der Region, die aktuell Mitarbeiter suchen.
Positiver Ausblick für betroffene Mitarbeiter
Trotz der Insolvenz des Unternehmens und der Entscheidung des AMS, die Kurzarbeit nicht zu verlängern, sieht Beyer gute Chancen für die Windhager-Mitarbeiter. In Salzburg gibt es derzeit 780 offene Stellen – mehr als die Anzahl arbeitsloser Personen. Im Falle von Kündigungen verspricht das AMS eine schnelle und effektive Unterstützung bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.
AMS-Entscheidung gegen Kurzarbeit
Die Entscheidung des AMS, die Kurzarbeit für Windhager nicht zu verlängern, wurde von Beyer verteidigt. Sie betont, dass die wirtschaftlichen Probleme des Heizungsherstellers kurzfristig nicht lösbar schienen, und dass die außergewöhnlichen Umstände, die für eine Verlängerung der Kurzarbeit erforderlich gewesen wären, laut Richtlinie nicht vorgelegen haben.
Investorensuche als Rettungsanker
Stefan Gubi, Geschäftsführer von Windhager, setzt auf den Einstieg eines Investors zur Rettung des Unternehmens. Sollte dies gelingen, könnten Kündigungen vermieden werden.