Manch einer sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, andere sehen mehr Bäume als es wirklich sind. Am 09. September reichte der Plantagenbesitzer Teak Holz vor dem Landesgericht Linz die Insolvenzerklärung ein. Die positive Bilanz von 69 Millionen Euro im Wirtschaftsjahr 2013/14 stellen zwar die Verluste vom Vorjahr in ein gutes Licht. Das Hauptproblem liegt allerdings am Mangel an Ressourcen. Wie kam es zur Insolvenz der Linzer Firma?
Teak Holz Folgenreich verzählt
Das Problem der Teakholz AG ist das Eigenkapital. Schätzungen der Waldflächen in Costa Rica aus dem Jahr 2013 bezogen sich auf eine Anzahl von 1,3 Millionen Teakholzbäume. Dieses Jahr wurde bekannt, dass es sich nur noch um 660.000 Stück handelte. Zu wenig, um langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Der Wirtschaftsprüfer PWC zog nach Angaben des Unternehmens dahingehend den Jahresabschluss aus dem Jahr 2013 zurück.
Für Einzelpersonen könnten noch weitere Konsequenzen folgen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) erhielt bereits im Jahr 2008 falsche Zahlen zum Flächenbestand und der Dichte der Hölzer. Der Sachverhalt fiel im Jahr 2009 auf, als ein Angestellter des Prüfungsunternehmens PwC Linz, welches die Teak AG seit 2006 berät, auf Ungereimtheiten gestoßen ist. Das Unternehmen selbst zeigt sich in der aktuellen Erklärung verwundert. Dass es noch nicht zu weiteren Untersuchungen der Vorgänge kam, da ein Verstoß gegen den Paragrafen 255 AktG zu erkennen sei. Eine Anfechtung der Kapitalanlagen hätte somit bereits stattfinden können.
Rechnet sich die Geldanlange in den Rohstoff Holz?
Viele Papiermühlen und Waldbesitzer beklagen den Rückgang der Printindustrie. Die Insolvenz der Linzer Firma ist eine Besonderheit. Selten kommt es vor, dass sich beim Bestand der Hölzer so massiv verschätzt wird. Sollte man in diesem Zusammenhang von einem Betrugsfall ausgehen? Platz für Spekulationen ist schon lange Geboten. Nach Angaben von Wilhelm Rasinger, Präsident des Interessenverbands für Anleger (IVA), hätte die Aktie des Unternehmens nie an den Markt gehen sollen. Die Fremdgelder waren weniger Anlage als Rettung in der Not.
Bildquelle: „Teak-tafel-oud-hout-close-up“ von Guaka /wikipedia
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