Viele Menschen träumen davon, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen und ein Start-Up zu gründen. Leider endet der Traum von der erfolgreichen Unternehmensgründung gar nicht selten in der Pleite. Viele junge Unternehmen müssen schon im ersten Jahr ihrer Tätigkeit Insolvenz anmelden. Auch wenn jeder dieser Fälle ein Einzelfall ist, lassen sich doch bestimmte Muster erkennen, die eine Insolvenz begünstigen können. Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen für den geschäftlichen Misserfolg eines Start-Ups aufgezeigt. Vielfach ließe sich bei rechtzeitiger Aufmerksamkeit die wirtschaftliche „Bruchlandung“ etwa in Form einer Privatinsolvenz noch verhindern. Zusammengefasst lässt sich das Scheitern eines Start-Ups auf 6 wesentliche Gründe reduzieren, die alle etwas gemeinsam haben: Den Gründern fehlte regelmäßig schon zu Beginn Ihrer Unternehmenstätigkeit eines oder mehrere der wesentlichen Elemente, die den Erfolg einer Unternehmung bestimmen.
1. Geringes Know-how in der Branche und in unternehmerischer Organisation
Ein Gründer geht ein großes Risiko ein, wenn er zum Beispiel ein Restaurant eröffnet und noch nie in der Gastronomie gearbeitet hat. Gar nicht wenige Jung-Unternehmergehen genau in dieser Weise vor, wenn sie ein Start-Up aufbauen wollen. Ihnen fehlen bereits Grundkenntnisse der entsprechenden geschäftlichen Branche, was sich fatal auf den geschäftlichen Erfolg auswirken muss. Was das unternehmerische Umfeld angeht, fehlen entsprechende Kenntnisse zum Beispiel in der Buchhaltung. Lassen sich junge Unternehmer insoweit nicht entsprechend von erfahrenen Beratern führen und coachen, um sich die entsprechenden Fähigkeiten und das Know-how anzueignen, ist ein Misserfolg kaum abzuwenden.
2. Fehlender/mangelhafter Businessplan
Die Bedeutung eines ausgefeilten Businessplanes wird von vielen Gründern unterschätzt. Ein solcher Plan es nicht nur dazu da, mit geschickt arrangierten Zahlen und blumigen Worten das Jungunternehmen für Investoren sowie Finanziers attraktiv zu machen. Der Businessplan ist vielmehr auch die Richtschnur für das eigene unternehmerische Handeln, das ein Gespür dafür vermittelt, wie eine Unternehmung Erfolg haben kann.
3. Zu wenig Kapital
Wenn von Kapital die Rede ist, geht es vor allen um fehlendes Eigenkapital. Jeder Gründer muss sich darauf einstellen, dass er eventuell zunächst eine „Durststrecke“ zu überwinden hat, bis er von dem Unternehmen leben kann. Wer hierbei eine gewisse Zeit den eigenen Lebensunterhalt aus vorher angesparten Reserven bestreiten kann, ist klar im Vorteil.
4. Falsche Marketingkonzepte
Jungunternehmer verbessern ihre wirtschaftlichen Erfolgsaussichten deutlich, wenn sie sich bereits vor dem Markteintritt ihres Start-Ups Gedanken zu entsprechenden Marketingmaßnahmen machen und diese in einem strukturierten Konzept planen. Wenn etwa jemand wie im obigen Beispiel ein Restaurant eröffnen will, wird er sich vorher über die örtliche Situation Gedanken machen schauen, wer die unmittelbaren Wettbewerber sind und dabei überlegen, wie sich sein Restaurant mit einem eigenen Programm am Markt positionieren kann.
5. Fehlende Alternative – es fehlt der Plan B
Wer ein Unternehmen gründet, kann nicht im Detail voraussehen, wie sich das Start-Up in der ersten Zeit und im weiteren Verlauf entwickelt. Es können unvorhergesehene Umstände eintreten, auf die man so nicht gefasst war. Kluge Gründer behalten sich deshalb eine entsprechende Alternative für ihren Lebensweg und ihre wirtschaftliche Existenz vor. Dabei geht es nicht nur um den Aufbau entsprechender finanzieller Reserven, sondern auch darum, eventuell die Weichen für das Start-Up nach einer Anfangsphase nochmals in eine andere Richtung zu stellen. Wer beispielsweise in dem Restaurant-Fall feststellt, dass in der Nachbarschaft die Konkurrenz an Ess-Lokalen bereits sehr groß ist, dafür aber ein Mangel an Bars und Nachtcafés besteht, kann sich mit einem entsprechenden Plan B flexibel an die tatsächlichen Verhältnisse des Marktes anpassen.
6. Keine Netzwerke
Erfolgreiche Gründer verfügen sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich über entsprechende Netzwerke. Dabei geht es um Menschen, die dem Grunde auch in der Krise zur Seite stehen, beziehungsweise mit dem Jungunternehmer auch ihre berufliche Erfahrung teilen. Mit entsprechender Unterstützung kann jeder Gründer fehlendes Know-how fehlendes Branchenwissen und fehlende Lebenserfahrung zumindest zu einem großen Teil ausgleichen.
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