Die finanzielle Situation der Signa-Gruppe, die von René Benko geführt wird, scheint sich zuzuspitzen. Laut Berichten von News und Spiegel werden Insolvenzanträge für die Signa-Holding und deren Tochterunternehmen Prime und Development vorbereitet. Ein Sprecher von Signa betonte jedoch, dass es keine neue Sachlage gibt und dass das Unternehmen in Gesprächen mit potenziellen Finanzierungspartnern sei.
Ein erstes Teilunternehmen von Signa in Deutschland, die Signa Real Estate Management Germany, eine Tochter der Luxusimmobiliensparte Signa Prime, hat bereits Insolvenz angemeldet. Dies deutet darauf hin, dass Signa Prime möglicherweise nicht in der Lage ist, ihren Tochtergesellschaften ausreichend Kapital zur Verfügung zu stellen.
Es gibt Gerüchte, dass die gesamte Signa-Gruppe am kommenden Dienstag einen Insolvenzantrag stellen könnte, und es sind Mitarbeiterbesprechungen geplant, um über die Insolvenz und weitere Schritte zu informieren. Vor diesen Treffen ist eine Art Generalinventur des Signa-Konzerns geplant.
Die finanzielle Lage von Signa wird als zunehmend kritisch beschrieben. Bis Ende des Jahres muss die Gruppe 500 Millionen Euro aufbringen, um nicht zahlungsunfähig zu werden, wobei Bloomberg von einem noch höheren Finanzbedarf spricht. Es wird berichtet, dass Signa-Gründer Benko versucht, zusätzliche Finanzmittel zu beschaffen, unter anderem durch den Verkauf von Kunstwerken aus seiner Sammlung.
Parallel dazu wird berichtet, dass Benko an einer Parallelstruktur für seinen Konzern arbeitet, möglicherweise unter Verwendung von Kommanditgesellschaften. Dies könnte eine Möglichkeit sein, Eigenmittel mit beschränktem Risiko für die Geldgeber zu beschaffen.
Zusätzlich zu diesen finanziellen Herausforderungen wurden hohe Beraterhonorare an den ehemaligen SPÖ-Bundeskanzler und derzeitigen Signa-Prime-Aufsichtsratschef Alfred Gusenbauer gezahlt.
Die Situation bei Signa ist Teil einer Reihe von Problemen, die der Konzern in den letzten Monaten erlebt hat, einschließlich der Insolvenz der Kika/Leiner-Möbelkette und der Signa Sport United, sowie Baustopps bei mehreren Projekten in Deutschland.