Der österreichische Immobilien- und Handelskonzern Signa, geführt von Investor Rene Benko, erlebt derzeit eine schwierige Phase, die sich nun in weiteren Baustopps in München manifestiert. Mehrere deutsche Zeitungen berichteten, dass Signa einen Baustopp an der Alten Akademie in München angeordnet hat, was von der betroffenen Baufirma Porr bestätigt wurde. Als Reaktion darauf hat der Münchner Bürgermeister alle Planungen von Signa in der Stadt vorläufig eingefroren.
Eines der größten Projekte von Signa in München ist das ehemalige Hertie-/Karstadt-Kaufhaus am Hauptbahnhof. Der denkmalgeschützte Altbau, der Teil des Signa-Konzerns ist, steht nach der Schließung des Warenhauses in einer ungewissen Zukunft. Hinter diesem Gebäude gelegen, war ein Büro- und Geschäftskomplex mit dem Projektnamen „Corbinian“, entworfen vom Architekturbüro David Chipperfield, geplant. Auch für dieses Projekt ist der Genehmigungsprozess mit der Stadt nun vorerst gestoppt.
Darüber hinaus sind weitere Signa-Projekte in München betroffen, wie der Neubau anstelle des ehemaligen Kaut-Bullinger-Stammhauses an der Rosenstraße und das Galeria-Kaufhaus am Rotkreuzplatz, die ebenfalls zum Signa-Portfolio gehören. Diese Projekte waren bereits vor Monaten zum Verkauf angeboten worden.
Nicht nur in München, sondern auch in anderen deutschen Städten wie Hamburg und Berlin gab es kürzlich Baustopps bei großen Bauprojekten von Signa, darunter der Elbtower in Hamburg und das Kaufhaus am Hermannplatz in Berlin.
Die Signa-Holding sieht sich aufgrund der allgemeinen Krise am Immobilienmarkt und der Notwendigkeit, ihren Immobilienbestand abzuwerten, einem enormen Druck von Geldgebern ausgesetzt. Anfang November zog sich Benko aus der Führung der Holding zurück und übergab den Vorsitz des Beirats an den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz, obwohl Benkos Familienstiftung weiterhin der größte Anteilseigner bei Signa bleibt.