Konkurseröffnung für österreichsichen Herrenmodeausstatter
Die Corona-Krise hat ein erstes Opfer in der Modebranche gefunden: Das österreichische Familienunternehmen für Herrenoberbekleidung mit den beiden Firmen Mr. Sahm und Romeo + Julia hat beim Landesgericht in Baden den Antrag auf Konkurs gestellt. Der Antrag wurde für beide Firmen separat gestellt, wobei als Gründe Umsatzeinbußen wegen der Corona-Krise sowie daraus resultierende Lieferengpässe bei der Beschaffung der Frühjahrsware angegeben wurden. Diese Gründe machen eine Fortführung der beiden Firmen nur wenig wahrscheinlich. Die Insolvenzverwalter prüfen nun den Zeitraum der Firmenfortführung. Ein kurzfristiger Abverkauf soll die Schließung einleiten.
Ein Familienunternehmen rückt den Mann in den Fokus
Die beiden Handelsgesellschaften mit Sitz im 16. Wiener Gemeindebezirk haben sich als Unternehmensziel gesetzt, Männern attraktive, modische und elegante Mode zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Weil dabei ein großer Wert auf die Qualität und Verarbeitung, die Materialien und die Schnittführung gelegt wird, haben die beiden Handelsgesellschaften ihre Kollektionen bei internationalen Labels und deren Produzenten fertigen lassen. Die durch die Krise bedingten Handelserschwernisse haben die Lieferungen aus dem Ausland unterbunden und zu einem Engpass bei der Frühjahrsware geführt. Gleichzeitig haben die behördlichen Schließungen der insgesamt 15 Filialen im Osten Österreichs zu keiner Verkaufstätigkeit geführt. Nun sind Schulden bei Mr. Sahm in der Höhe von 1,4 Mio Euro und bei Romeo + Julia von 1,1 Mio. Euro angefallen.
Dienstnehmer und Lieferanten sind betroffen
Von der Schließung der Filialen in Niederösterreich, Oberösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark sind insgesamt 46 Dienstnehmer betroffen, die entsprechend beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservices angezeigt wurden. Rund 48 Gläubiger sind von der Insolvenz der Firmen betroffen.
Das Verfahren mit Prüfung und der Berichtstagsatzung wird am 23. Juni eröffnet.
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