Wasserschäden an einem Bauwerk werden meist durch Elementareinflüsse wie Hochwasser und Starkregen oder durch Havarien an Sanitär- und Heizungsanlagen verursacht. Elementarschäden treten meist in einer Geschwindigkeit ein, die eine sofortige Abwehr und Entfernung aller Einrichtungsgegenstände aus den betroffenen Bereichen nicht mehr zulassen. Havarien hingegen bleiben oft solange unbemerkt, bis das Kellergeschoss bereits mehr oder weniger hoch unter Wasser steht.
Sofortiges Handeln kann eine weitere Verschlechterung des Gebäudezustandes zwar nicht völlig verhindern, aber zumindest einschränken.
Abschalten der technischen Anlagen
Sobald das Schadensereignis absehbar ist, sollten alle Elektro-, Gas- und Heizungsanlagen abgeschaltet werden, um von ihnen ausgehende Gefahren auszuschließen. Ist das Ereignis bereits eingetreten und die Abschalteinrichtungen sind nicht mehr erreichbar, hilft der Anruf mit der Bitte um Hilfe bei den örtlichen Versorgern.
Persönliche Sicherheit geht vor
Niemandem ist geholfen, wenn Menschen versuchen, irgendwelches Inventar aus der akuten Gefahrenzone zu retten. Sie bringen sich selbst in Gefahr und verursachen eventuell zusätzlichen Aufwand bei den Rettungskräften. Wenn jedoch der eingedrungene Wasserpegel spürbar zurückgeht, muss das sofortige Handeln beginnen.
Entfernen des Wassers
Zunächst muss das eingedrungene Wasser vollständig entfernt werden. Das kann durch eigene Pumpen erfolgen oder die Hilfe des Katastrophenschutzes wird in Anspruch genommen. Gleichzeitig mit dieser Rettungsmaßnahme wird der eingedrungene Schlamm von den Wänden und vom Fußboden entfernt. Er würde sich nach dem Abtrocknen in eine nur schwierig zu entfernende Schicht verwandeln. Die oft propagierte Forderung, kontaminierte Verunreinigungen separat zu sammeln und zu entsorgen, lässt sich zwar bei einer Havarie umsetzen. Im Falle eines Hochwassers ist diese Forderung nicht umsetzbar und angesichts der unverzüglichen Gefahrenbeseitigung auch nicht angeraten.
Die Beräumung
Im nächsten Schritt folgt die Beräumung des kompletten Inventars. Jedes Regal und jedes eingelagerte Mobiliar hat sich voll Wasser gesogen. Mit jedem dieser Einbauten wird deshalb gleichzeitig Feuchtigkeit aus dem Keller entfernt. Sicher herrscht in dieser Situation große Aufregung bei den Betroffenen. Dennoch hat die Schnelligkeit der Beräumung äußersten Vorrang vor der Aussortierung eventuell noch verwendbarer Gegenstände.
Außerdem sollten alle Hohlräume wie Kabelkanäle, Verkleidungen, Heizungen etc. geöffnet werden. Auch sie enthalten große Mengen an Feuchtigkeit, die sonst nur langsam verdunsten würde.
Der Einsatz von Trocknungsgeräten
Leistungsfähige elektrische Trocknungsgeräte mit Kraftstromanschluss entfernen in den kommenden Tagen große Mengen der eingedrungenen Luft- und Mauerwerksfeuchtigkeit. Ihr rechtzeitiger Einsatz hilft, die weitere Verschlechterung des Gebäudezustandes zu verhindern. Gleichzeitig dienen sie der Vorbereitung der Kellersanierung.
Diese Trocknungsgeräte werden wirksam unterstützt, indem der gesamte Keller über seine Fenster und Türen belüftet wird.
tb 06/13