Über das Vermögen der Firma Brucha aus Michelhausen im Bezirk Tulln wurde am Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Das Unternehmen, das sich auf die Produktion von Dämmstoffen für Industrie- und Gewerbebauten spezialisiert hat, sieht sich mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, die insgesamt 504 Dienstnehmer betreffen.
Die finanzielle Lage des Unternehmens ist angespannt, mit einem Liquidationswert des freien Aktivvermögens von 34,4 Millionen Euro gegenüber Verbindlichkeiten von 75 Millionen Euro. Die Insolvenz resultiert laut Creditreform aus mehreren Faktoren, darunter fehlerhafte Investitionsentscheidungen, das Festhalten an unrentablen Geschäftsbereichen und eine unzureichende finanzielle Planung.
Brucha, das seit 75 Jahren besteht, verfügt über drei Geschäftsbereiche und betreibt weltweit Niederlassungen, wobei der Vertrieb hauptsächlich von Österreich und Deutschland aus gesteuert wird. Das Unternehmen bietet den Gläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent der Forderungen, zahlbar innerhalb von zwei Jahren.
Zu den Insolvenzursachen gehören laut Eigenangaben des Unternehmens Fehlinvestitionen, hohe Quersubventionen in Vertriebsunternehmen, Kalkulationsfehler bei Großprojekten und Millionenaufwendungen durch Reklamationen und Reparaturschäden. Gespräche mit Banken und potenziellen Investoren blieben ergebnislos. Die schlechte Marktlage und mangelnde Vertriebsstruktur in der Schweiz, Umsatzausfälle in den USA und Singapur, erhöhte Energiekosten sowie der Anstieg der Rohstoffpreise werden als weitere Gründe für die Insolvenz genannt.