Durch die Fusion zweier Bankinstitute entstand die heutige BAWAG P.S.K. – zum einen aus der BAWAG (der Bank für Wirtschaft und Arbeit) und zum anderen aus der P.S.K. (der Österreichischen Postsparkasse).
Die BAWAG ist für ihre gewerkschaftsnähe bekannt und wurde im Jahr 1922 von Dr. Karl Renner einem Sozialdemokraten gegründet.
Unter den Nationalsozialisten konnte sich die Bank nicht halten, die Bank wurde 1934 aus politischen Gründen aufgelöst.
Der Neuanfang und die Fusion
Rund 13 Jahre später im Jahr 1947 kam es zu einem Neuanfang und 1963 wurde die Bank umbenannt. Dem Unternehmen gelang es mit einem dichten Filialnetz und attraktiven Produkten, Sparer sowie Kreditsuchende zu überzeugen. Die Bank baute sich über Jahre hinweg einen großen Kundenkreis auf.
Die P.S.K. wurde per Gesetz bereits im Jahr 1882 gegründet, nur ein Jahr später wurde von den Postämtern der Postsparkassendienst aufgenommen.
Im Jahr 2000 wurden von der BAWAG rund 75 Prozent der P.S.K.-Anteile vom österreichischen Staat übernommen.
Die restlichen 25 Prozent der Anteile kamen nur 3 Jahre später hinzu.
Zur Fusion der BAWAG P.S.K. kam es im Jahr 2005 wobei der ÖGB zu diesem Zeitpunkt Alleinaktionär war.
Die BAWAG-Affäre
Grund zur Freude gab es mit der Fusion allerdings nicht, denn bald darauf kam es zu umstrittenen Transferzahlungen des ÖGB und nur kurze Zeit später kam ein Skandal mit der Bezeichnung „BAWAG-Affäre“ ans Tageslicht.
Durch diesen Skandal büßte die Bank an Vertrauen ein und verlor rund 3,5 Milliarden Euro.
Es folgte eine strafrechtliche Aufarbeitung und neun Personen wurden angeklagt bzw. zu Haftstrafen verurteilt.
Selbst der ÖGB stand aufgrund dieser Umstände knapp vor dem Ruin, man entschied sich für eine vollständige Trennung von der Bank.
Daraufhin wurde mit einem Bieterverfahren ein Verkaufspreis von rund 3,2 Milliarden Euro erzielt.
Der US-amerikanische Beteiligungsfonds Cerberus erhielt den Zuschlag und 2007 wurden 90 Prozent der Anteile übernommen.
Die restlichen 10 Prozent gingen an Unternehmen wie Wüstenrot, Generali und an die Österreichische Post.
Die Folgejahre unter Cerberus
Cerberus räumte in den Folgejahren konsequent auf, die Bank wurde nun wieder auf ihr Kerngeschäft den österreichischen Markt ausgerichtet.
Im Fokus stand der effiziente Kapitaleinsatz, aus dem Eigenhandel und aus Mittel- bzw. Osteuropa zog man sich komplett zurück.
In weiterer Folge wurden viele Immobilien sowie die Pensionskasse und Fondsgesellschaft verkauft.
Im Jahr 2015 wurde erhielt das Unternehmen sogar die Auszeichnung „Bank des Jahres“ und 2017 gab die BAWAG-Group ihren Börsengang bekannt.