Menü Schließen

App Radar Software GmbH Insolvenz

App Radar, ein in Graz ansässiges Unternehmen, wurde 2015 von Thomas Kriebernegg und Christian Janesch mit dem Ziel ins Leben gerufen, Firmen mit mobilen Anwendungen durch SEO und SEM in den App Stores von Google und Apple bei der Kundengewinnung zu unterstützen. Zu Beginn des Jahres 2022 hatte das junge Unternehmen eine Finanzierungsrunde der Pre-Series A erfolgreich abgeschlossen und dabei zwei Millionen Euro eingeworben. Beteiligt waren unter anderem eQventure und der aws-Gründerfonds. Zudem konnte das Unternehmen 2017 und 2018 jeweils eine Million Euro an Risikokapital für weiteres Wachstum sichern.

Verbindlichkeiten in Millionenhöhe und deren Gründe Wie kürzlich durch den KSV1870 publik wurde, sahen sich die beiden Geschäftsführer von App Radar Software GmbH, Thomas Kriebernegg und Silvio Nicolas Peruci, gezwungen, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Graz zu beantragen. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut KSV1870 auf fast 2,78 Millionen Euro, während Aktiva nur rund 237.800 Euro gegenüberstehen. Etwa 20 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen.

Laut Schuldnerangaben des KSV1870 sind die „aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen“ der Grund, die vor allem Technologieunternehmen in den USA und Großbritannien zu „drastischen Kosteneinsparungen“ im Marketingbereich bewegten. Die dadurch entstandenen geringen Marketingbudgets haben dazu geführt, dass auch die Dienstleistungen von App Radar reduziert wurden und die Umsatzvorgaben somit nicht erfüllt werden konnten.

Zudem haben die aktuellen Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (wie ChatGPT) zu einer „erheblichen Verschlechterung der Vermögensverhältnisse“ geführt. Es wird erklärt, dass diese KI-basierten Technologien ähnliche Lösungen wie App Radar anbieten, allerdings zu einem Bruchteil der Kosten, wodurch der Wettbewerb für App Radar deutlich an Intensität gewonnen hat.

AppRadar äußert sich selbst AppRadar hat inzwischen mit einer eigenen Stellungnahme reagiert. Das Unternehmen habe ein Sanierungsverfahren eingeleitet, um der veränderten Marktsituation und der Einführung neuer Technologien wie ChatGPT effektiv zu begegnen, so die Mitteilung. Geschäftsführer Silvio Peruci wurde wie folgt zitiert: „Trotz Umsätze in Millionenhöhe mussten wir ein Sanierungsverfahren einleiten, um die Kontinuität für unsere Kunden und unser Unternehmen zu gewährleisten“.

Auf seinem Zenit beschäftigte AppRadar ein globales Team von 65 Mitarbeitern. Laut Firmenangaben hatte man über 1.000 B2B-Kunden, wobei die meisten Kunden aus den USA stammten, gefolgt von europäischen Klienten aus Großbritannien und der DACH-Region.

Im Jahr 2021 erweiterte App Radar seine Präsenz auf dem europäischen Markt durch die Übernahme eines spanischen Wettbewerbers. Ein Jahr später wurde die SaaS-Plattform durch Funktionen für die bezahlte Werbung im Bereich der App-Store Optimierung ergänzt. Im Jahr 2023 war das österreichische Unternehmen der erste Anbieter, der ChatGPT-basierte Funktionen für App-Vermarkter zur Verfügung stellte.

Nächste Schritte In seiner Mitteilung gibt das Unternehmen auch an, wie es weitergehen soll. Mit Hilfe des Sanierungsverfahrens sollen die Fremdverbindlichkeiten abgebaut werden, um das „Unternehmen langfristig in die Zukunft“ zu führen. Dies soll zunächst keine Auswirkungen auf den Betrieb und die Kunden von App Radar haben. Die SaaS-Plattform von App Radar hat heute mehr als 50.000 Nutzer.

„Es ist äußerst bedauerlich, dass wir nach acht Jahren harter Arbeit, die in den Aufbau einer der weltweit führenden App-Marketing-Plattformen und einer sehr bekannten Marke geflossen sind, nun ein Sanierungsverfahren starten müssen“, so Thomas Kriebernegg, der nach der Sanierung eine Fortführung des Betriebs anstrebt und gleichzeitig Gespräche mit potenziellen Käufern führt.

Laut KSV1870-Angaben hielt Kriebernegg zuletzt 12,63 Prozent der Unternehmensanteile und war damit nach eQventure mit 43,41 Prozent, Michael Müller mit 23,56 Prozent und dem aws Gründerfonds mit 14,56 Prozent der viertgrößte Aktionär der Gesellschaft. Silvio Nicolas Peruci hielt zuletzt 5,85 Prozent.

Das sagen die User:

Die Bewertungen für das Unternehmen App Radar sind gemischt. Einige Benutzer loben den Service und die Qualität der Produkte, bezeichnen ihre Erfahrung als erstklassig und betonen die Großartigkeit des Unternehmens und der angebotenen Software.

Auf der anderen Seite äußern sich andere Kunden negativ über den Kundenservice. Sie bemängeln, dass Probleme nicht gelöst und Anfragen nicht zeitnah bearbeitet werden. Es gibt Kritik an den Marketingdienstleistungen des Unternehmens und Warnungen vor einer betrügerischen Abonnementpraxis, die es erschwert, das Abonnement zu kündigen.

Ein weiterer Benutzer gibt gemischtes Feedback. Er bezeichnet den Service als akzeptabel, merkt jedoch an, dass das Unternehmen seiner Meinung nach nicht genug Kundenzentrierung zeigt.

 

Veröffentlicht unter Konkurs Insolvenzen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Versteigerungs Katalog aus Österreich